120 Meter Straße spalten Regensburg: Warum eine kleine Sperrung den Verkehrskrieg entfacht

120 Meter Straße spalten Regensburg: Warum eine kleine Sperrung den Verkehrskrieg entfacht

"Fahrer als Bösewichte abgestempelt": 120 Meter Straße entfachen Verkehrspolitischen Glaubenskrieg

Kurze Straßenstrecke in Regensburg löst hitzige Debatte über Verkehrspolitik aus – ein Thema für den Wahlkampf

1. Dezember 2025, 12:16 Uhr

Ein nur 120 Meter langes Straßenstück in Regensburg hat eine erbitterte Diskussion über die Verkehrspolitik der Stadt entfacht. Der Stadtrat plant, die Georg-Herbst-Straße für Autos zu sperren, um die Sicherheit von Radfahrern zu erhöhen. Während die Mehrheit der Parteien den Vorschlag unterstützt, lehnen CSU und AfD ihn vehement ab.

Aktuell dient die Georg-Herbst-Straße vielen Autofahrern als Abkürzung, ist aber gleichzeitig Teil der Hauptradroute 5 (rr05) – einer von 18 geplanten Radverbindungen in Regensburg mit einer Gesamtlänge von 172 Kilometern. Die bestehende Führung zwingt Radfahrer, mehrfach an Ampeln zu halten und lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen, was die Strecke unsicher und unattraktiv macht.

Der Stadtrat prüfte Alternativen wie eine Umleitung des Radwegs oder eine Verbreiterung der Straße, verwarf diese jedoch als unpraktikabel und zu kostspielig. Stattdessen soll die Straße nun für den motorisierten Verkehr gesperrt werden, um Querungsmöglichkeiten zu reduzieren und Radfahrer besser vom Autoverkehr zu trennen.

In der Stadtratssitzung am 11. Dezember 2025 lehnte die AfD die Umgestaltung der Georg-Herbst-Straße kategorisch ab. Auch die CSU stimmte als einzige weitere Partei gegen den Plan. Michael Lehner, Vorsitzender der Regensburger CSU, argumentierte, Autofahrer würden damit unfair benachteiligt und Anwohner müssten künftig große Umwege in Kauf nehmen.

Die endgültige Entscheidung über die Umsetzung fällt nun in einer der nächsten Stadtratssitzungen.

Falls der Beschluss durchgeht, entfiele eine zentrale Hürde für Radfahrer auf einer der wichtigsten Radrouten Regensburgs. Zudem würden Konflikte zwischen Autos und Fahrrädern an Ampeln reduziert. Das Ergebnis hängt nun vom nächsten Votum des Stadtrats ab.