Bayern setzt auf japanisches Vorbild für die Bahn der Zukunft

Admin User
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Volles Bahnsteig mit mehreren Zügen auf den Gleisen und vielen Menschen auf dem Bahnsteig.

Bayern setzt auf japanisches Vorbild für die Bahn der Zukunft

Bayern blickt nach Japan: Der Shinkansen als Vorbild für die Modernisierung der Bahninfrastruktur

Bei der Verbesserung seines Schienennetzes lässt sich Bayern vom japanischen Shinkansen inspirieren. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) besuchte kürzlich Japan und zeigte sich beeindruckt von der Sauberkeit, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Hochgeschwindigkeitszugs. Nun prüft der Freistaat, wie sich ähnliche Effizienzstandards auch im eigenen Netz umsetzen lassen.

Der Shinkansen verkehrt auf einem eigenständigen, exklusiven Streckennetz, auf dem keine anderen Züge unterwegs sind – ein entscheidender Faktor für seine legendäre Pünktlichkeit. Dieses Modell könnte Deutschland helfen, die Herausforderung zu meistern, Hochgeschwindigkeitszüge in die bestehende Infrastruktur zu integrieren. Parallel testet Bayern in Nürnberg ein Pilotprojekt für eine Magnetschwebebahn, um den lokalen Nahverkehr zu stärken.

Besondere Relevanz für Bayern hat der Hersteller Hitachi, der den Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa 1000 baut. Ab Dezember 2026 sollen diese Züge – betrieben von Trenitalia in Kooperation mit den italienischen Staatsbahnen FS – von München nach Mailand verkehren, mit späterer Verlängerung bis Rom. Wichtig zu wissen: Der Zug wird vom italienischen Unternehmen Hitachi Rail produziert, nicht von einem deutschen Hersteller.

Japans Bahnsystem steht zwar vor personellen Herausforderungen durch die schrumpfende und alternde Bevölkerung, verfügt aktuell aber über mehr Personal für Wartung und Reinigung. Ältere Mitarbeiter sind häufig in Sicherheits- oder Aufsichtsrollen tätig – ein Ansatz, von dem auch die deutsche Bahnbranche lernen könnte.

Auch im lokalen Nahverkehr ist Japan Bayern voraus: Züge verkehren auf separaten Gleisen oft im Minutentakt und gelten als äußerst zuverlässig. Dies könnte als Modell für die Optimierung des bayerischen Regionalverkehrs dienen.

Durch die Auseinandersetzung mit dem Shinkansen und dem japanischen Nahverkehrssystem könnte Bayern seine Bahninfrastruktur deutlich verbessern. Mit Effizienz, Pünktlichkeit und Fahrgastkomfort als Ziele – und Lösungsansätzen für künftige Personalengpässe – will der Freistaat von den japanischen Erfolgsrezepten profitieren.