Bayreuths dunkles Erbe: Wie die Justiz im NS-Regime mitwirkte und Opfer verschwand

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Ein historisches Schild mit Symbolen und Text in der Mitte des Bildes.

Forschungsprojekt beleuchtet die Rolle der Justiz im NS-Regime - Bayreuths dunkles Erbe: Wie die Justiz im NS-Regime mitwirkte und Opfer verschwand

Ein neues Forschungsprojekt am Amtsgericht Bayreuth beleuchtet die Rolle der Justiz während der NS-Zeit. Die Initiative zielt darauf ab, die Schicksale der Opfer justizieller Willkür zu dokumentieren und zu analysieren, wie mit dem begangenen Unrecht umgegangen wurde. Bisher war dieses dunkle Kapitel der Rechtsgeschichte weitgehend unerforscht geblieben.

Im "Dritten Reich" beherbergte Bayreuth sowohl ein Sondergericht als auch einen Volksgerichtshof – Institutionen, die aktiv an der Durchsetzung der NS-Politik mitwirkten. Doch ihre Arbeitsweise und die beteiligten Personen blieben jahrzehntelang im Verborgenen. Das Projekt rückt nun die Biografien von Richtern und Staatsanwälten in den Fokus, die am Sondergericht tätig waren – viele von ihnen waren bis heute namentlich und in ihrer Funktion unbekannt. Gleichzeitig zeichnet es die Schicksale der Angeklagten und Verurteilten nach, darunter Eugen Gerstenmaier, der 1945 im Bayreuther Zuchthaus inhaftiert wurde, bevor er später Bundestagspräsident wurde.

Die Forschung wird die Handlungen der Justiz unter der NS-Herrschaft detailliert aufarbeiten. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit über eine Online-Plattform sowie vor Ort in Ausstellungen zugänglich gemacht. Das Projekt sorgt dafür, dass die Namen der Verantwortlichen – und derer, die litten – für kommende Generationen bewahrt bleiben.