Deutschland bei E-Government nur Platz 21 – warum Europa jetzt digital gegensteuert

Admin User
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Ein Blatt Papier mit einer Schrift darauf.

Deutschland bei E-Government nur Platz 21 – warum Europa jetzt digital gegensteuert

Deutschland liegt in der EU nur auf Platz 21 bei E-Government – ein Weckruf für die digitale Zukunft

Die Platzierung unterstreicht den dringenden Modernisierungsbedarf in der digitalen Verwaltung. Die Europäische Union reagiert darauf mit der Einführung digitaler Grundgesetze, um die Dominanz der Tech-Giganten einzudämmen. Dies war ein zentrales Thema des Vortrags von Michael G. Moehnle beim Club 52ProUnterallgäu in Sontheim.

Die von ProNah organisierte Veranstaltung wurde von Paul Nagler und Christian Seeberger eröffnet; Landrat Alex Eder dankte dem Redner für seine Impulse. Moehnle, Publizist und Medienexperte, analysierte die tiefgreifenden Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Demokratie. Besonders warnte er vor den undurchsichtigen Algorithmen sozialer Medien, die – fernab öffentlicher Kontrolle – Gesellschaften spalten und radikalisieren könnten. Eine direkte Gefahr für die demokratischen Grundfesten.

Angesichts der Reichweite von Plattformen wie Instagram (2 Milliarden Nutzer:innen), Facebook (über 3 Milliarden) und YouTube (2,7 Milliarden) – die über Meta 87 Prozent der Weltbevölkerung erreichen – zieht die EU nun Konsequenzen. Mit dem Programm Digitales Europa, das über ein Budget von mehr als 8,1 Milliarden Euro verfügt, will Brüssel die digitale Souveränität stärken. Ein dringendes Unterfangen: Fast 90 Prozent der europäischen Digitalinfrastruktur hängt derzeit von US-Techkonzernen ab.

Deutschlands schwache E-Government-Bilanz und die Abhängigkeit Europas von amerikanischen Digitalriesen machen die Notwendigkeit grundlegender Regulierung deutlich. Moehnles Vortrag war ein eindringlicher Appell: Unkontrollierte Algorithmen bergen enorme Risiken, während digitale Eigenständigkeit zum Überlebensfaktor wird. Das EU-Programm Digitales Europa markiert einen wichtigen Schritt – doch der Weg zur digitalen Souveränität bleibt eine Herkulesaufgabe.