"Es wäre unverantwortlich, das Vorziehen jetzt zu ziehen"

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Eine belebte Szene mit Schirmen, Fahrzeugen, Matten, Kisten, einem Hocker, Menschen und verschiedenen anderen Gegenständen, mit einem Mikrofon, einer aktuellen Stange, Kabeln und einer Moschee im Hintergrund.

"Es wäre unverantwortlich, das Vorziehen jetzt zu ziehen"

"Vorkaufsrecht jetzt zu ziehen wäre unverantwortlich"

Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zur Zukunft des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes am Neupfarrplatz

  1. Februar 2025

Das ehemalige Kaufhof-Gebäude am Regensburger Neupfarrplatz wurde für rund 50 Millionen Euro an eine österreichische Investorengruppe verkauft. Die Stadt zeigt sich jedoch skeptisch gegenüber den Absichten der Käufer und schließt einen eigenen Ankauf der Immobilie aus. Stattdessen will die Verwaltung die weitere Entwicklung des Standortes durch strengere Nutzungsvorgaben und eine überarbeitete Entwicklungstrategie steuern.

Erworben wurde das Gebäude 2023 von der Neupfarrplatz Invest GmbH, einem österreichischen Unternehmen, das etwa 50 Millionen Euro bezahlte. Trotz des Verkaufs gelang es der Stadtverwaltung bisher nicht, Kontakt zu den neuen Eigentümern aufzunehmen oder Verbindungen zur genannten Investorengruppe zu überprüfen.

Die von den Käufern vorgeschlagene Idee eines arabisch-islamischen Kulturkaufhauses lehnt die Stadt ab. Beamte vermuten, dass dieser Plan weniger als ernsthaftes Vorhaben denn als Verhandlungsmasse dient, um Einfluss auf die Gespräche zu nehmen.

Statt ihr Vorkaufsrecht auszuüben, hat sich die Stadt gegen einen Kauf entschieden. Der aktuelle Kaufpreis gilt als zu hoch und damit als ungünstiges Geschäft für die Steuerzahler. Künftig soll ein detaillierter Bebauungsplan erarbeitet werden, der die zulässigen Nutzungen des Grundstücks festlegt.

Zudem wurden neue Entwicklungsziele definiert, die auf multifunktionale „Nutzungsmodule“ setzen, um unterschiedliche Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der allen Bürgerinnen und Bürgern – unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Herkunft – dient. Um dies zu gewährleisten, wird die Stadt strengere Bau- und Planungsauflagen durchsetzen, um die Entwicklung des Standortes stärker steuern zu können.

Trotz der Unsicherheiten blickt die Stadt optimistisch in die Zukunft des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes. Durch verschärfte Planungsvorgaben und klare Entwicklungsziele soll die Umgestaltung des Areals im öffentlichen Interesse vorangetrieben werden. Die nächsten Schritte umfassen die Finalisierung des Bebauungsplans sowie die Einbindung von Akteuren, um die künftige Ausrichtung des Viertels gemeinsam zu gestalten.