HKW in der Krise: Warum Künstler nach Chefkets Absage boykottieren

HKW in der Krise: Warum Künstler nach Chefkets Absage boykottieren
Seit dem abgesagten candlelight konzert des Rappers Chefket will niemand mehr im HKW von Jan Böhmermann auftreten. Das schadet der kulturellen Institution.
- Oktober 2025, 10:35 Uhr
Schlagwörter: Unterhaltung, Politik, Kriminalität und Justiz, Popkultur
Das Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) steckt in einer wachsenden Krise. Eine geplante Ausstellung des Satirikers Jan Böhmermann, die dem Haus eigentlich zu mehr Strahlkraft verhelfen sollte, hat stattdessen dem Ruf der Institution geschadet. Gleichzeitig hat die Absage eines Rap-Konzerts wegen politischer Symbolik einen konzerttournee-Boykott deutscher Künstler ausgelöst.
2023 hatte der kamerunische Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung die Leitung des HKW übernommen – eine Personalie, die in Teilen der deutschen Kulturszene auf Kritik stieß. Die in Sichtweite des Bundeskanzleramts gelegene Institution kämpft seit Langem um bundespolitische Beachtung, obwohl sie mit internationalem Programm aufwartet – etwa einem jüngsten candlelight konzert des haitianischen Saxophonisten Jowee Omicil.
Durch die Absagen und den Boykott gerät das HKW nun in eine prekäre Lage. Mit geschwächter internationaler Reputation und lokalen Künstlern, die sich weigern, dort aufzutreten, stellt sich die Frage nach der Zukunft des Hauses. Bundespolitiker, die das HKW bisher weitgehend ignorierten, könnten nun gezwungen sein, ihre Haltung zu überdenken.

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