Katzen-Krise im Ostallgäu: Warum die Streuner-Population explodiert und was jetzt helfen könnte

Admin User
2 Min.
Eine Katze ist im Bild zu sehen.

Katzen-Krise im Ostallgäu: Warum die Streuner-Population explodiert und was jetzt helfen könnte

Landkreis Ostallgäu kämpft mit dramatischer Katzen-Krise

Im Landkreis Ostallgäu spitzt sich die Lage bei verwilderten Hauskatzen dramatisch zu: Eine besorgniserregend hohe Zahl herrenloser Katzen vermehrt sich unkontrolliert und bringt ungewollten Nachwuchs zur Welt. Tierschützer, Landwirte und das Staatsministerium sind sich einig, dass eine verpflichtende Registrierung von Katzen – etwa durch Tätowierung oder Mikrochip – helfen könnte, das Problem in den Griff zu bekommen. Doch der Tierschutzverein Marktoberdorf stößt angesichts der Flut an Fundtieren und steigender Kosten an seine Grenzen.

Allein in diesem Jahr hat der Verein bereits über 130 Katzen kastrieren lassen und 17 trächtige Streunerinnen aufgenommen – daraus resultierten mehr als 80 Jungtiere, die versorgt und vermittelt werden müssen. Der massive Anstieg der Zahlen treibt die Betriebskosten, Tierarztrechnungen und Personalkosten in die Höhe. Um die wachsenden Ausgaben zu decken, ist der Verein auf Spenden (www.thmod.de) angewiesen.

Als Lösung schlägt die Einführung einer Katzenschutzverordnung vor. Diese soll die Vermehrung verwilderter Kolonien eindämmen und den unkontrollierten Freigang von Hauskatzen beschränken. Bisher gibt es im Landkreis Ostallgäu jedoch keine Pflicht zur Kastration und Kennzeichnung freilaufender Katzen – ein zentraler Grund für das ungebremste Wachstum der Streunerpopulation. Das Landratsamt Ostallgäu als zuständige Behörde könnte die Zahl der herrenlosen Tiere erfassen und eine entsprechende Regelung erlassen.

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz setzt sich für eine verpflichtende Kastration freilaufender Katzen ein, um Tierschutzprobleme zu vermeiden. Auch Landwirte werden aufgefordert, ihre Hofkatzen kastrieren zu lassen – dies verbessert nicht nur die Gesundheit und das Sozialverhalten der Tiere, sondern erleichtert auch die Unterscheidung zwischen Besitzern und Streunern. Doch selbst flächendeckende Kastrationskampagnen reichen möglicherweise nicht aus, um den Katzenbestand nachhaltig zu reduzieren: Ein unkastrierter Kater kann ein Revier von bis zu 60 Hektar durchstreifen.

Die Katzen-Krise im Ostallgäu erfordert schnelles Handeln und die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Während der Tierschutzverein Marktoberdorf unermüdlich für die Versorgung der Tiere kämpft, ist die Einführung einer Katzenschutzverordnung entscheidend, um eine weitere Verschärfung der Lage zu verhindern. Verpflichtende Kastration, Kennzeichnungspflicht und Einschränkungen beim Freigang könnten helfen, die Population zu kontrollieren – und das Wohl aller Katzen in der Region nachhaltig zu verbessern.