Sexistische Wellyou-Kampagne in Bremen löst Empörungswelle aus

Admin User
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Ein Plakat mit Bildern von Frauen und begleitendem Text.

Sexistische Wellyou-Kampagne in Bremen löst Empörungswelle aus

Eine umstrittene Werbekampagne des Fitnessstudio-Betreibers Wellyou hat in Bremen und darüber hinaus für Empörung gesorgt. Die Kampagne zeigt nackte Personen beim Training, wobei die Geräte strategisch platziert sind – viele empfinden sie als sexistisch und erniedrigend. Wellyou, das sich selbst als "die Nummer eins im Norden" bezeichnet, wirbt mit Sprüchen wie "Halt’s Maul, heb den Arsch, mach die Beine breit" für Frauen und "Bis du endlich den größten hast" für Männer. Die Reaktionen in den sozialen Medien fallen überwiegend negativ aus: Nutzer kritisieren, die Kampagne sexualisiere Frauen und sei schlicht peinlich. Markus Sigl, Geschäftsführer von Wellyou, weist jede sexuelle Absicht von sich und behauptet, die Kampagne solle vielmehr die durch Training erreichte Stärke und Disziplin zeigen. Doch sowohl der Deutsche Werberat als auch die Landesfrauenbeauftragte Bremen stufen die Anzeigen als sexistisch ein: Sie reduzierten Menschen auf ihre sexuelle Funktion und nutzten zweideutige Sprüche sowie Nacktheit, die in keinem Zusammenhang mit dem beworbenen Produkt stünden. Die Kampagne hat zu einem deutlichen Anstieg der Meldungen über sexistische Werbung in Bremen geführt. Die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten erhielt Dutzende Beschwerden – eine ungewöhnlich hohe Zahl. Das Amt kann bei Beanstandungen die Entfernung der Plakate von öffentlichen Werbeflächen anordnen. Interessanterweise ist die Zahl der gemeldeten sexistischen Plakate in Bremen seit 2017 rückläufig, was auf ein wachsendes Problembewusstsein und eine stärkere Sensibilisierung für solche Inhalte hindeutet. Wellyous umstrittene Kampagne wirft einmal mehr die Frage nach sexistischer Werbung im öffentlichen Raum auf. Trotz der Abstreitung sexueller Absichten durch das Unternehmen wird die Kampagne wegen ihrer entwürdigenden Slogans und sexualisierten Darstellung breit kritisiert. Der Anstieg der Beschwerden bei der Landesfrauenbeauftragten zeigt: Die Öffentlichkeit wird immer weniger tolerant gegenüber solchen Inhalten.