Söder bleibt CSU-Chef – doch die Basis sendet ein Warnsignal

Admin User
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Eine Konferenzbühne mit Menschen, Stühlen, einem Mikrofon, Kabeln, einem Tisch, Flaschen, Blumen, Gläsern und anderen Gegenständen, mit Flaggen und einem Banner in der Mitte und einem Gebäude mit Vorhängen im Hintergrund.

Söder bleibt CSU-Chef – doch die Basis sendet ein Warnsignal

CSU-Parteitag: Söder bleibt Chef – doch die Partei überrascht sich selbst mit ihrer Ohrfeige

Teaser: Auf dem CSU-Parteitag wird Markus Söder als Parteivorsitzender wiedergewählt. Ein logisches Ergebnis – und zugleich ein Weckruf. Ein Kommentar.

Veröffentlichungsdatum: 12. Dezember 2025, 13:20 Uhr MEZ

Schlagwörter: Politik und Gesetzgebung, Innenpolitik

Artikel: Markus Söder hat sich eine weitere Amtszeit als CSU-Vorsitzender gesichert, doch sein Griff auf die Partei wirkt brüchiger. Beim jüngsten Parteitag in Nürnberg wurde er mit 83,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 96,6 Prozent, die er noch im Vorjahr erreichte. Das Ergebnis deutet auf wachsende Unzufriedenheit unter den Mitgliedern mit seiner Führungsweise hin.

Die Abstimmung fand auf dem CSU-Parteitag statt, wo Söder mit Alexander Hoffmann, einem prominenten innerparteilichen Kritiker, konfrontiert war. Hoffmann erhielt überraschend starke 104 Stimmen – ein stärkerer Widerstand als erwartet, der viele überrumpelte. Die Opposition zeigt: Söder könnte seine Strategie überdenken müssen, besonders da einige Mitglieder unzufrieden sind mit seiner Ausrichtung auf Bundespolitik statt auf bayerische Belange.

Während des Parteitags erntete Alexander Dobrindt für seine Arbeit in der Asylpolitik breiten Beifall von den Delegierten. Söder hingegen vermied in seiner Rede direkte Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz und bekräftigte stattdessen seine Unterstützung für CDU-Chef Friedrich Merz. Seine Betonung der Haushaltsdisziplin, die an die Linie des früheren Vorsitzenden Edmund Stoiber erinnert, kommt besonders bei jüngeren Parteimitgliedern gut an.

Die Bilanz der CSU in Berlin bleibt umstritten. Während einige Mitglieder der SPD vorwerfen, wirtschaftliche Reformen zu blockieren, fragen andere, ob nicht die eigene Ausrichtung der Partei zu den durchwachsenen Ergebnissen beiträgt.

Söders Wiederwahl bestätigt zwar seine weitere Führung, doch das geschrumpfte Ergebnis offenbart interne Spannungen. Die 104 Gegenstimmen und Forderungen nach einem Kurswechsel deuten darauf hin, dass er künftig stärker auf die Bedenken der Basis eingehen muss. Seine nächsten Schritte dürften maßgeblich prägen, wohin sich die CSU in Landes- und Bundespolitik entwickelt.