Von Wels-Attacken bis zum verschluckten Ehering: Deutschlands skurrilste Tiergeschichten 2024

Tierwelt 2025 - Vom Karpfenalarm bis zum verschluckten Ehering - Von Wels-Attacken bis zum verschluckten Ehering: Deutschlands skurrilste Tiergeschichten 2024

Eine Reihe ungewöhnlicher Tiervorfälle sorgte in diesem Jahr in Deutschland für Schlagzeilen. Von einem riesigen Wels, der Badende angriff, bis zu einer Kuh, die einen Ehering verschluckte – die Geschichten zogen nicht nur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich, sondern führten in manchen Fällen sogar zu juristischen Konsequenzen.

Eines der spektakulärsten Ereignisse spielte sich am Brombachsee in Mittelfranken ab, wo ein zwei Meter langer Wels mehrere Menschen verletzte. Der spätere Tod des Fisches löste Strafanzeigen aus und führte zu Ermittlungen der Polizei wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.

Die Probleme begannen am 20. Juni, als der riesige Wels am Brombachsee Schwimmer attackierte. Die Behörden vermuteten, dass das Tier aufgrund des niedrigen Wasserstands sein Gelege verteidigte. Experten beschrieben sein Verhalten als ungewöhnlich aggressiv für diese Art.

Polizeiobermeister Christopher Heinze leitete die Maßnahmen ein und beriet sich mit einem Angelverein sowie der Wasserrettung. Nachdem ein Beamter dreimal vergeblich auf den Fisch geschossen hatte, fing ihn schließlich ein Angler und tötete ihn. Der Vorfall führte zu Strafanzeigen wegen angeblicher Verstöße gegen den Tierschutz, woraufhin die Landespolizei Ermittlungen aufnahm. Im November entschieden die Staatsanwälte, dass die Tötung rechtmäßig gewesen sei. Dennoch blieb der Fall umstritten – manche zogen Parallelen zu einem anderen viel diskutierten Vorfall im Nürnberger Tiergarten, wo die Tötung von zwölf gesunden Pavianen wegen Platzmangels rund 350 Strafanzeigen nach sich zog.

Anderswo machte ein Metzger eine unerwartete Entdeckung: Seine Kuh Herzal hatte vier Monate zuvor beim Fressen von Hafer-Silage seinen Ehering verschluckt. Der Ring konnte später unbeschadet geborgen werden. Selbst ein Münchner Hund namens Urax geriet in die Schlagzeilen, nachdem sein Besitzer behauptete, das Tier weigere sich, Rundfunkgebühren zu zahlen. Der Halter argumentierte, Urax’ einziger „Arbeitsplatz“ sei sein Jagdrevier – die Forderung sei daher unbegründet.

Der Wels vom Brombachsee hinterließ sogar kulturelle Spuren: Es entstanden Merchandise-Artikel wie T-Shirts und Tassen, die an das „Hai“-Logo aus dem Film Der Weiße Hai angelehnt waren.

Während die Tötung des Welses zwar juristisch als gerechtfertigt eingestuft wurde, sorgt die Pavian-Affäre im Nürnberger Zoo weiterhin für öffentliche Empörung. Diese Fälle zeigen, wie tierbezogene Entscheidungen Debatten auslösen, rechtliche Schritte nach sich ziehen und sogar in die Popkultur einfließen können.

Vorerst bleiben die Geschichten eine Erinnerung daran, wie unerwartet – und mitunter umstritten – die Begegnungen zwischen Mensch und Tier verlaufen können.