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Ein Weihnachtsbaum auf einer Stra√Ÿe mit Menschen darauf, flankiert von zwei Fahnenmasten, mit beleuchteten Geb√§uden im Hintergrund.

Weihnachtsm√§rkte unter Beschuss

Weihnachtsmärkte unter Beschuss

Vorspann: Während das Weihnachtsfest näher rückt, sollten wir die Widerstandsfähigkeit der Menschen feiern und eine Tradition verteidigen, die für Millionen so wichtig geworden ist.

Veröffentlichungsdatum: 18. Dezember 2025, 05:00 Uhr MEZ

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Weihnachtsmärkte in Deutschland sind seit langem eine geliebte Tradition – sie bringen Gemeinden mit festlichen Ständen, saisonalen Leckereien und gemeinsamen Erinnerungen zusammen. Doch in den letzten Jahren sehen sich diese Veranstaltungen wachsender Kritik ausgesetzt: von Sicherheitsbedenken bis hin zu politischen Debatten über ihre kulturelle und ökologische Bedeutung.

Der Druck auf die Weihnachtsmärkte nahm nach dem tödlichen Lkw-Anschlag auf den Breitscheidplatz in Berlin im Dezember 2016 dramatisch zu. Zwölf Menschen starben, Dutzende wurden verletzt, was bundesweit zu verschärften Sicherheitsvorkehrungen für alle festlichen Versammlungen führte. Dann, im Jahr 2024, forderte ein weiterer Anschlag in Magdeburg sieben Todesopfer und über 200 Schwerverletzte. Die Behörden vereitelten später weitere Pläne und nahmen fünf Männer fest – drei Marokkaner, einen Ägypter und einen Syrer – sowie einen 21-Jährigen aus Zentralasien, die allesamt islamistisch motivierte Fahrzeuganschläge auf Märkte geplant haben sollen.

Trotz dieser Bedrohungen verharmlosen manche Kommentatoren die Risiken. Ein Der-Spiegel-Artikel mit dem Titel „Weihnachtsmärkte sind die Hölle“ bezeichnete sie als „kitschige, gefräßige, betrunkene Jahrmärkte“, während gleichzeitig eine gewisse Duldung für ihre Existenz signalisiert wurde. Umfragen zeigen indes eine tiefe Verunsicherung in der Bevölkerung: 62 Prozent der Deutschen machen sich Sorgen um die Sicherheit bei diesen Veranstaltungen – 22 Prozent sind sehr besorgt, 40 Prozent leicht beunruhigt.

Doch die Märkte stehen nicht nur vor Sicherheitsfragen, sondern auch vor kulturellen und ideologischen Herausforderungen. Grünen-Politiker in Potsdam forderten kürzlich die Einsetzung eines „Fachgremiums“, um die Märkte „nachhaltiger“ und „inklusiver“ zu gestalten. Kritiker – von Umweltschützern bis zu Multikulturalisten – bezeichnen die Märkte als verschwendungsfreudig, ausgrenzend oder zu „deutsch“. Einige plädieren sogar dafür, sie in „Wintermärkte“ umzubenennen, auch wenn solche Forderungen oft übertrieben dargestellt werden. Gleichzeitig entstehen neue Alternativen wie „Queere Weihnachtsmärkte“ oder „Multikulturelle Weihnachtsmärkte“, was die Frage aufwirft, ob sich traditionelle Besucher noch willkommen fühlen.

Für viele Deutsche bleiben die Weihnachtsmärkte dennoch eine Quelle des Stolzes. Sie wecken Kindheitserinnerungen, stärken den lokalen Zusammenhalt und bieten einen Ort für einfache Freuden: Glühwein, handgefertigte Kunsthandwerke und Gelächter unter funkelnden Lichtern.

Die Zukunft der deutschen Weihnachtsmärkte hängt nun zwischen Bewahrung und Wandel. Sicherheitsbedrohungen und politische Forderungen haben ihr Erscheinungsbild verändert, doch ihre Rolle als kultureller Anker bleibt bestehen. Ob sie sich anpassen oder Widerstand leisten – ihr Platz im deutschen Leben ist tief verwurzelt, auch wenn die Debatten um sie lauter werden.