Westallgäu kämpft ohne Chirurgen – wer hat die Krise verschuldet?

Westallgäu kämpft ohne Chirurgen – wer hat die Krise verschuldet?
Chirurgemangel im Westallgäu: Wer trägt die Schuld?
Teaser: Der Landkreis beteiligt sich an einem MVZ. Doch die Krise in der ambulanten chirurgischen Versorgung im Westallgäu hätte vermieden werden können.
12. Dezember 2025, 17:47 Uhr
Im Westallgäu herrscht ein akuter Mangel an Chirurgen, nachdem die Kassenärztliche Vereinigung (KV) aufgrund einer offiziellen Überversorgungsmeldung keine Neuzulassungen mehr erteilt. Der Kreistag hat nun beschlossen, einer Genossenschaft für das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Westallgäu beizutreten, um die grundärztliche Versorgung und die Behandlung leichter Verletzungen in der Region zu sichern. Mit einem finanziellen Beitrag von 7.000 Euro soll das Vorhaben unterstützt werden, das einen zentralen Anlaufpunkt für die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung schaffen will.
Die aktuelle Versorgungskrise im Westallgäu ist auf das Fehlen chirurgischer Leistungen zurückzuführen – derzeit praktiziert kein einziger Chirurg in der Region. Landrat Elmar Stegmann kritisierte die Verwaltung des Landkreises Ravensburg scharf, weil sie bestehende Zulassungen für Chirurgie und Orthopädie nicht rechtzeitig übertragen habe. Dies hätte seiner Meinung nach den heutigen Chirurgemangel verhindern können.
Der Kreistag stimmte kürzlich dem Beitritt zur Genossenschaft zu, wodurch auch der Landkreis Lindau unter einer Schutzklausel für zusätzliche finanzielle Verpflichtungen teilnehmen kann. Lindenbergs Bürgermeister Eric Ballerstedt bedankte sich für die Unterstützung des Gremiums, während Karl Schweizer zwar Fortschritte anerkannte, aber betonte, dass sein Antrag lediglich vertagt, nicht aber abschließend gelöst worden sei.
Als kurzfristige Lösung bleibt vorerst nur die Option, dass Praxen mit chirurgischen Zulassungen Zweigstellen im Westallgäu eröffnen. Das geplante MVZ soll zudem gemeinsame Praxisräume für Fachärzte bieten und möglicherweise auch telemedizinische Sprechstunden anbieten. Ziel ist es, einen zentralen Standort für die Grundversorgung und die Behandlung leichter Unfälle zu etablieren, um den Bürgerinnen und Bürgern eine verlässliche medizinische Anlaufstelle zu garantieren.
Die Gründung der Genossenschaft markiert einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der chirurgischen Versorgung im Westallgäu. Mit der Zustimmung des Kreistags und einer Investition von 7.000 Euro soll das MVZ eine stabile Gesundheitslösung bieten. Der Erfolg des Vorhabens hängt jedoch davon ab, ob es gelingt, zugelassene Chirurgen für die Region zu gewinnen und eine langfristige Finanzierung zu sichern.

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